Der Reiterverein Hellefeld ist eine feste Größe in der Sauerländer Reitsportszene. Seit seinem Gründungsjahr 1927 zählt er zu den erfolgreichsten und aktivsten Vereinen im Sauerland. Mit rund 450 Mitgliedern ist er einer der mitgliedsstärksten Vereinen in der Umgebung. Jedes Jahr wird eines der größten Hallenturniere in der Region veranstaltet. Auch das Außenturnier lockt über vier Turniertage nicht nur die einheimische Reit- sportelite, sondern auch weit über die Grenzen des Sauerlandes hinaus erfolgreiche Reiterinnen und Reiter an.

 

 

Geschichte

 

Gründung am Weihnachtstag

 

Bereits vor Gründung des Reitervereins Hellefeld hat es im „Alten Testament“ aktiven Reitsport gegeben. Davon zeugt ein Bericht über die Ent- stehung des Reitervereins Hellefeld, in dem reitsportliche Aktivitäten vor dem offiziellen Gründungsjahr 1927 nachgewiesen werden.

 

Als sich am zweiten Weihnachtstag 1927 einige junge Bauernsöhne im Gasthof Baulmann in Altenhellefeld zusammensetzten, um aus der sechs Monate zuvor gebildeten Reiterabteilung einen Reiterverein zu gründen, ahnten sie noch nicht, dass dies die Geburtsstunde des über all die Jahrzehnte hinaus sportlich aktivsten und erfolgreichsten Reitervereins des gesamten Sauerlandes war.

 

Den Bauern Josef König erkoren sie zu ihrem 1.Vorsitzenden, Anton Tebbe wurde 2.Vorsitzender und Franz Bönner jun. Schriftführer. Dem erweiterten Vorstand gehörten an: Heinrich Baumüller, Albert Greitemann und Anton Lohmann. Die Gründungsmitglieder waren: Änne König-Röhrig, Anton Bönner, Franz Bönner, Franz Drepper-Bischof, Josef Greitemann, Ewald Lohmann und Willi Tebbe.

 

Das erste Reitturnier

 

Das erste Reit- und Fahrturnier fand unter Organisation des neuen Reitlehrers, Oberlandjäger Karl Lechleitner, statt. Hans Born war aus dienstlichen Gründen versetzt worden und Josef König konnte bei der Regierung wieder einen Reitlehrer für diese berittene Stelle gewinnen. Lechleitner war unermüdlich für den Verein tätig und organisierte ein vorbildliches Turnier.

 

Dem eigentlichen Reitereignis ging jedoch bei herrlichstem Wetter im Erlenbruch die Einweihung der neuen Vereinsstandarte durch Oberst a.D. Mitzlaff voraus. Den genauen Verlauf des Turniers mit anschließender Fuchsjagd, allen Siegern und Platzierten zeigt ein Bericht aus „Westfalens Ross und Reiter“ (Heft 11, 1932). Was es für die Reiter damals bedeutete, kann man sich wohl vorstellen, wenn man sich den ersten Abschnitt des Artikels auf der Zunge zergehen lässt. “Das höchste Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde!”. Die Prägung der Reiterei der damaligen Zeit durch das Militär zeigt die Rede des Herrn Mitzlaff. Zeittypische, kernige Worte forderten die Mitglieder zum Zusammenhalt auf.

 

Der Überschuss der bei diesem Turnier erzielt wurde, betrug 502,21 Mark. Der gesamte Jahresüberschuss des Vereins im Jahre 1932 summierte sich auf „stolze“ 16,26 Mark. Der Mitgliedsbeitrag betrug 1932 für aktive Reiter zwei Mark. Für unentschuldigtes Fernbleiben vom Reiten wurde eine Strafe von 50 Pfennigen erhoben.

 

Rückschläge

 

Die stetige Entwicklung der Vereinsanlage wurde oftmals durch Rückschläge überschattet. 1996 kam es zu einem Brand des Giebels der großen Reithalle. Ursache war Brandstiftung. Im Zuge der Instandsetzung wurde gleichzeitig die kleine Reithalle erbaut. Diese wurde 1998 bei einem weiteren Brand völlig zerstört. Ebenfalls durch Brandstiftung. Doch durch derartige Vorkommnisse ließ sich der Verein nicht entmutigen. Die Halle wurde in kürzester Zeit durch enorme Eigenleistung der Vereinsmitglieder wieder aufgebaut. Dieser Bau war bereits der achte Hallenbau in der Geschichte des Vereins.

 

So ist im Laufe der Jahre ein modernes Reitsportzentrum entstanden, welches allen sportlichen und gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht wird. Die traditionsreiche Vereinsgeschichte und der beispielhafte Gemeinschaftsgeist prägen noch heute die Ideale der ländlichen Reiterei und werden gleichzeitig den Ansprüchen an den modernen Sport mehr als gerecht.

 

 

 

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